Was ist eigentlich Hypnose genau?

Milton Erickson (1901-1980, amerikanischer Psychotherapeut)
Der berühmteste Hypnosetherapeut war Milton Erickson. Als Milton Erickson einmal gefragt wurde, wir oft er denn in seinen Sitzungen die Methode der Trance anwendet, sagte er: “maximal zu 25 %”. Daraus lässt sich leicht schliessen, das Hypnosetherapie deutlich mehr ist als nur Tranceerleben.

Der hypnotische Wirkdialog
Hypnose ist im eigentlichen Sinn Aufmerksamkeitsfokussierung. Wir konzentrieren uns und lenken unsere Aufmerksamkeit auf eine Sache. So ist eine wirkungsvolle zielfokussierte Konversation möglich. Mit der Klärung der Frage: “Wofür möchte ich an mir arbeiten?” kann ein gewünschter Erlebniszustand aktiviert werden. Die erforderlichen Ressourcen (Fähigkeiten) werden herausgearbeitet und werden im Klienten wieder aktiviert und gestärkt.
Dies sind konzentrierte Gespräche mit maximaler Aufmerksamkeitsfokussierung auf einen gesunden Wunschzustand.

Trance
Die hypnotische Trance ist ein völlig normaler Zustand, den wir alle täglich erleben.
Der Begriff Alltagstrance ist uns allen bekannt. Alltagstrance ist ein Zustand, in dem wir in der Regel körperlich entspannt sind und unsere volle Konzentration auf eine Sache gerichtet ist. Es ist ein intensiver Gedankenstrom oder ein ungestörter Tagtraum oder eine besondere Arbeit, in der wir ganz und gar aufgehen und alles um uns herum vergessen. Und das ist Aufmerksamkeitsfokussierung! In der Arbeitswelt ist das vollständige Aufgehen in einer Arbeit als „Flow“ bekannt. Der Körper muss hier nicht unbedingt entspannt sein. Wichtig sind die geistige Ausrichtung und der Fokus auf eine einzige Sache. Diese Trancezustände sind hypnotische Zustände. Körperliche Entspannung kann hier immer unterstützend hilfreich sein.

Schlaf!
Hypnotiseure verwenden manchmal das Wort „Schlaf“. Das Wörtchen „Schlaf“ ist nur ein gut geeignetes kurzes Synonym für einen entspannten Zustand. Hypnose ist aber kein Schlaf. Im Gegenteil! Es ist ein geistiger Zustand hoher Wachheit, Konzentration und Aufmerksamkeit.

Das Unbewusste
Wir alle erleben am frühen Morgen, wenn wir aufwachen, dass wir uns noch an unsere Träume erinnern können, an die inneren Bilder und die begleitenden Emotionen. Hier ist der Zugang zum Unbewussten noch offen, der sich natürlicher Weise in den kommenden Minuten schliessen wird und wir beginnen in der Regel unsere normalen Träume zu vergessen. Das ist unser täglicher Aufwachprozess. Deshalb kann man in dieser Phase auch besonders gut mit Affirmationen und positiven Glaubenssätzen arbeiten.

Diesen Zustand wollen wir auch in der Hypnose wieder gewollt und bewusst erzeugen, denn unser Unbewusstes weiss alles über uns. Und das ist das Ziel von Hypnose, in einem körperlichen und geistig entspannten Zustand Zugang zum Unbewussten zu schaffen. Wir wollen an vergessenes Wissen, verdrängte Erlebnisse und an verborgene Emotionen herankommen, um damit arbeiten zu können.

Doch halt! Ganz so einfach ist das nicht, denn im normalen Wachsein behindert uns unser Verstand an geistiger Entspannung. Unser Verstand ist voller Gedanken, Zweifel, Werten, Warnungen, Ängstlichkeit und Kritik. Die Kunst der Hypnose ist es, den kritischen Teil des Verstandes zu umgehen und so Zugang zum Unbewussten zu schaffen. Durch die Kommunikation mit dem Unbewussten können negative Programme und Emotionen gelöst werden und durch positive Programme und Emotionen ersetzt werden. Oder einfach ganz aufgelöst werden, weil sie überflüssig geworden sind.

 

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